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Bad Endbacher begeben sich auf eine Reise durch die Geschichte – 21.07.2023

Seit 580 Jahren sind acht Gemeinden im oberen Salzbödetal durch das Obergericht eng miteinander verbunden, wie Lokalhistoriker Karl-Otto Bamberger in einem gut besuchten Vortrag des Kultur- und Fördervereins "Jeegels Hoob" erläuterte.

Lokalhistoriker Karl-Otto Bamberger hält einen Vortrag in Hartenrod über die Verbundenheit der Orte im oberen Salzbödetal.

Seit 580 Jahren pflegen acht lokale Gemeinden im Obergericht eine enge Verbundenheit. Formal wurden die Ortschaften im oberen Salzbödetal im Jahr 1974 offiziell unter dem Namen Bad Endbach im Rahmen einer Gemeindereform vereint. Dennoch bestand bereits seit 580 Jahren eine tief verwurzelte Einheit zwischen ihnen. Im Jahr 1443 wurde Günterod als letzte Gemeinde in das Obergericht eingegliedert, zu dem auch Hartenrod, Endbach, Schlierbach, Wommelshausen, Dernbach, Hülshof und Bottenhorn gehörten.

Dieses zentrale Thema prägte den Vortrag von Lokalhistoriker Karl-Otto Bamberger. In einer gut besuchten Veranstaltung des Kultur- und Fördervereins „Jeegels Hoob“ ließ er die vergangenen Jahrhunderte wieder aufleben, wie der Verein berichtete.

Die etwa 40 Zuhörer erfuhren, dass sämtliche Teile des heutigen Bad Endbach seit jeher gemeinsam die täglichen Herausforderungen meisterten. Die Kirche spielte dabei eine bedeutende Rolle. Die „Mutterkirche“ in Hartenrod war der zentrale Anlaufpunkt für die Bewohner. Wichtige Lebensereignisse wie Taufen, Konfirmationen, Hochzeiten und Beerdigungen fanden dort statt, da es zu dieser Zeit noch kein weltliches Standesamt gab.

Diese gemeinsamen Erfahrungen stärkten das Gefühl der Zugehörigkeit, trotz gelegentlicher Rivalitäten zwischen den Dörfern. Die vier Jahrmärkte in Hartenrod seit 1684 dienten als beliebte Treffpunkte für Menschen aus der Region und prägten das Jahresgeschehen. So wuchsen die Orte des Obergerichts immer mehr zu einer funktionellen Einheit zusammen. Seit der Bismarckzeit, genau ab 1875, gab es ein gemeinsames ziviles Standesamt in Hartenrod sowie die erste Spar- und Darlehnskasse weit und breit.

Eine bedeutende Wendung um 1900 war der Bau der Eisenbahnstrecke durch das Aar- und Salzbödetal. Dies verband die Region mit der Außenwelt, und viele Güter wie Briketts, Düngemittel und Baumaterial gelangten über den Bahnhof in Hartenrod in die umliegenden Dörfer.

„Im Jahr 1974 wurden schließlich formell die bereits langjährig bestehenden Bande zusammengeführt“, schloss Karl-Otto Bamberger seinen von den Zuhörern mit großem Beifall aufgenommenen historischen Rundgang durch die Geschichte des oberen Salzbödetals ab.